«Der Zauberberg», im Jahre 1924 als Roman erschienen, ist ein kritisches und nicht gerade heiteres Porträt der in Behandlung stehenden Tuberkulosekranken und des luxuriösen Kulturlebens im damals florierenden Höhenkurort Davos. Im Jahre 1912 verbrachte Manns tuberkulosekranke Frau Katia ein halbes Jahr in Davos, der Dichter selbst weilte dort für drei Wochen zu Besuch. Das Werk stiess bei der Davoser Ärzteschaft, bei Patienten, die sich zum Teil im Roman wiedererkannten, und auch beim Verkehrsverein Davos auf Groll und Widerstand.

«Rufschädigend»
Beim Erscheinen des Romans, stand Davos in voller Blüte. Im Jahre 1925 zählte der Ort 14 Privatsanatorien, 25 Kurhotels, 216 Pensionen und 8 Volksheilstätten mit rund 6200 Betten. Kein Wunder wurde der Roman als «rufschädigend» verurteilt. Der Niedergang des Kurortes wurde jedoch nicht direkt durch den Roman verursacht, sondern durch die allgemeine Verfügbarkeit des Penicillins nach dem Zweiten Weltkrieg.

Auf den Spuren des Dichters
Der Wandel von Davos zum Wintersport- und Kongressort wäre wahrscheinlich ohne Thomas Manns Roman nicht gleich verlaufen. Bis heute hat sich Davos seine alpin-urbane kulturelle und wissenschaftliche Ausrichtung bewahrt und einige Originalschauplätze sind erhalten geblieben: das «Waldsanatorium» ist zum heutigen «Waldhotel Davos» geworden und das «Luxussanatorium Schatzalp» ist heute ebenfalls ein Berghotel. Als Zeichen einer späten Versöhnung mit Thomas Mann wurde im Jahre 2008 zwischen Waldhotel und Schatzalp der Thomas-Mann-Weg mit zehn literarischen Stationen eingerichtet .

Startort: Hohe Promenade
Zielort: Strelaalp (oder Schatzalp)

7270 Davos 2
Webseite:  www.davos.ch