Die Szenografie von SYSTEMA ALIMENTARIUM. Auf dem Weg zu einer großen Ernährungsrevolution?, entworfen vom Architekten Bernard Delacoste, folgt dem engagierten Denken von Boris Wastiau, Anthropologe und Direktor des Alimentarium: Wie können zehn Milliarden Menschen gerecht ernährt werden, ohne unseren Planeten unwiderruflich zu gefährden?

Vergangenheit trifft Zukunft: Historische Landwirtschaft steht neben heutiger Agroindustrie. Militärnahrung begegnet synthetischen Ersatzstoffen, Archivbilder verschmelzen mit immersiven Wandgemälden.

Verlust der Biodiversität, Verschwendung, Abhängigkeiten, Ungleichheiten

Schon im Garten beginnt die Reise: Ein üppiger Gemüsegarten mit 300 kultivierten Arten empfängt die Besucher*innen als lebendige Verheissung. Dann geht es weiter in die Ausstellungsgalerien. Dort reiht sich visuelles Staunen aneinander: monumentale Installationen, digitale Medien, zeitgenössische Kunstwerke…

In einem Raum tritt die Silhouette einer Frau aus einer Müllhalde hervor – eingefangen vom Fotografen Fabrice Monteiro – sie blickt uns anklagend an. Wenige Schritte weiter lädt das monumentale Videokunstwerk von Theo Eshetu, eigens für das Museum geschaffen, in drei Akten zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen Überfluss und Mangel ein.

Auf dem Weg zu einer radikalen Transformation

Doch SYSTEMA ALIMENTARIUM ist mehr als eine Bestandsaufnahme – es ist ein Manifest. Aus den Perspektiven von Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Denker*innen und Menschen aus der Lebensmittelbranche beleuchtet die Ausstellung die Stärken und Schwächen unseres Ernährungssystems.

Fotografien der Agentur Magnum, ironische Siebdrucke von Nicolas Noverraz, Alltagsobjekte aus verschiedenen Epochen – sie alle erzählen von einem brennenden, dringenden Thema: unserer Beziehung zur Nahrung, dieser lebenswichtigen Geste, die zur globalen Herausforderung geworden ist.

Poesie und Gesellschaftskritik

Am Ausgang gibt es keine Belehrung. Nur eine Frage: Und Sie – was machen Sie aus Ihrer Macht zu konsumieren, zu kochen, weiterzugeben? SYSTEMA ALIMENTARIUM schreibt nichts vor. Sondern lädt ein – zum Nachdenken, zum Fühlen, zum Handeln. Eine Ausstellung für alle, die essen. Mit anderen Worten: für alle.

Öffnungszeiten

April bis September
Dienstag - Sonntag, 10 bis 18 Uhr

Oktober bis März
Dienstag - Sonntag, 10 bis 17 Uhr

Montags geschlossen, ausser Feiertage (Ostern, Pfingsten und Jeûne fédéral)

Preise

Erwachsene CHF 15.- 
ermässigt CHF 12.-
Kinder (6-16) CHF 6.-
Kinder (0-5) Gratis
Familienticket (1 bis 2 Erwachsene und maximal 4 Kinder) CHF 35.-

Alimentarium
Quai Perdonnet

1800 Vevey
Webseite:  www.alimentarium.org