Der Sommer 2022 war für die Gletscher verheerend. Die aussergewöhnliche Hitze nach einem niederschlagsarmen Winter liess die Gletscher von Les Diablerets in einem bislang unerreichten Tempo schrumpfen, so der Glaziologe Mauro Fischer, der in einer Pressemitteilung von Glacier 3000, der Betreibergesellschaft der Skilifte in der Region Les Diablerets, vom 11. August 2022 zitiert wird. 

Seit Römerzeiten lag der Zanfleuron-Pass unter Eis

Der Zanfleuron-Pass auf 2800 Metern Höhe, der seit mindestens 2000 Jahren - also seit der Römerzeit - unter Eis liegt, wird allmählich von seiner Eiskappe befreit. 2012 wies die Eisschicht noch eine Dicke von 15 Metern auf, doch wenn es so weitergeht, wird die Erde schon in wenigen Wochen, das heisst etwa Ende September, vollständig frei liegen. Und so geht es auch weiter: Zukunftsprognosen gehen davon aus, dass in zehn bis 15 Jahren anstelle des Scex Rouge-Gletschers ein natürlicher See entstehen wird.

Welche Folgen hat das für das Skigebiet?

Dieses unaufhaltsamen Phänomen wird die Nutzung des Gletschers für den Schneesport grundlegend verändern. Schon jetzt zwingt das Wiederauftauchen des Passes das Skigebiet, seine Infrastruktur zu überdenken, um den Zugang und den Verkehr zwischen den beiden Gletschern zu gewährleisten. Glacier 3000 trifft nicht erst seit dieser traurigen Nachricht starke Umweltschutzmassnahmen: so stellt das Skigebiet seinen Stromverbrauch auf Schweizer Wasserkraft um und entwickelt weitere Projekte, um die Energieeffizienz der Skilifte zu erhöhen und sie mit vor Ort erzeugter Energie zu versorgen.

Glacier 3000

1865 Les Diablerets
Webseite:  www.glacier3000.ch