Was für eine Zuchtsaison! Am 31. Januar 2022 schlüpften drei Strahlenschildkröten aus einem Gelege und vom 14. bis 17. März 2022 folgten noch vier weitere Jungtiere aus einem anderen Gelege. Obwohl die Strahlenschildkröten schon seit rund 50 Jahren im Vivarium im Zoo Basel leben, gelang eine Nachtzucht erstmals im Jahr 2016. Daher freut sich der Zolli besonders über diesen beeindruckenden Zuchterfolg! In einem abgetrennten Bereich im Vivarium im Schaubecken 49 können die Besucher*innen ab sofort die süssen Mini-Tierchen bestaunen.

Zwei Gründe für die hohe Schlupfrate

Warum ist die Zuchtrate im Winter 2022 diesmal so hoch? Einerseits werden den Strahlenschildkröten Wildkräuter heute ganzjährig angeboten und damit die Futterqualität verbessert. Im Winter werden die Kräuter passend zur kühlen Trockenphase in getrockneter Form angeboten - mit Erfolg. Andererseits werden für die Eiablage die Bedingungen im Freiland simuliert. Statt die Eier direkt nach der Ablage in den Inkubator zu überführen, werden sie zunächst bei 20 Grad für drei Monate kühl gelagert. In der Natur werden die Eier nämlich am Ende der wärmeren Jahreszeit gelegt und müssen eine dreimonatige, kühlere Trockenphase überstehen, bevor sie sich anschliessend für drei weitere Monate bei etwa 30 bis 32 Grad entwickeln.

Strahlenschildkröten von Ausrottung bedroht

Laut der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gehört diese Art seit 2008 zu den Tieren, die von der Ausrottung bedroht sind. Strahlenschildkröten haben einen sehr begrenzten Lebensraum, da sie nur im Süden von Madagaskar zu finden sind. Da dieser Lebensraum immer dichter besiedelt wird, wird die Heimat dieser Tiere immer weiter zerstört. Zudem sind Strahlenschildkröten eine Zielscheibe für Wilderer. Entweder werden sie in Madagaskar direkt als Fleischquelle konsumiert oder in grossem Stil in andere Länder geschmuggelt und verkauft. Auch einige Strahlenschildkröten im Zolli haben dieses traurige Schicksal hinter sich und wurden von Lebensmittel- und Haustiermärkten gerettet, um nun im Zoo Basel in Sicherheit zu leben.

Webseite:  www.zoobasel.ch