Notorischer Lügner, Schmuggler, Dieb und Falschmünzer auf der einen, eleganter junger Herzensbrecher und grosszügiger (Falsch-)Geldverteiler auf der andern Seite – das ist ein grobes Portrait von Joseph-Samuel Farinet, 1845 im Val d’Aosta geboren. Mehrfach aus dem Gefängnis ausgebrochen, versteckt sich Farinet während 10 Jahren in Saillon, wo er 1880 schliesslich in den Schluchten der Salentze von der Berner Polizei zur Strecke gebracht wird.

Zwiespältig
Das Andenken an die zwiespältige, von Poeten wie Ramuz besungene Figur des Räubers Farinet ist in Saillon immer noch wach: Sein Grab liegt am Fuss des Kirchenturms, ein Rebberg trägt seinen Namen, und der Klettersteig «Via Farinetta» wurde in der Schlucht der Salentze angelegt, wo er seinen Tod fand. Auch das Falschgeldmuseum in Saillon hat einen direkten Bezug zu Farinets Geschichte.

Echt oder falsch?
Das höchst originelle Falschgeldmuseum liegt mitten im mittelalterlichen Dorfkern von Saillon. Hier werden die verschiedenen Techniken und die mehr oder weniger überzeugenden Resultate der illegalen Produktion vorgestellt. Neben alten Falschmünzen, finden sich hier auch unechte Euroscheine. Farinets Produktion bestand ausschliesslich aus 20-Centimes-Münzen mit der Jahreszahl 1850, die er grosszügig gegen Schutz und Herberge an die Bevölkerung verteilte.

rue du Bourg

1913 Saillon
Webseite:  www.saillon.ch/
Telefon:  027 744 40 03