Dürfen wir Tiere verfüttern, um sie zu retten?
Im Zoo Zürich endet das Leben seltener Tiere manchmal im Raubtiergehege – zum Wohl der Artenvielfalt
Klingt widersprüchlich, ist aber ernst gemeint: Der Zoo Zürich schützt seltene Nutztierarten, indem er ihre Nachzuchten auch an Raubtiere verfüttert. «Erhalten durch Auffressen» nennt sich dieses Konzept – und es stellt die Frage: Ist töten erlaubt, wenn es dem Überleben dient?




Was wie ein Widerspruch klingt, hat im Zoo Zürich System: Seltene Nutztierrassen werden gezielt gezüchtet – und ein Teil davon landet im Magen der Fleischfresser. Das Ziel? Die Rassen erhalten, indem man sie nutzt. Ohne Nachfrage sterben sie aus. Doch kann das moralisch sein?
Vom Streichelzoo zum Futterspender
Die neuen Schwarzen Alpenschweine im Zoolino sehen süss aus – und sind doch Teil eines grösseren Plans. Gemeinsam mit ProSpecieRara züchtet der Zoo alte Rassen weiter. Einige Tiere gehen an engagierte Züchter*innen, andere enden als Zoo-Futter. Ein radikaler, aber durchdachter Weg zum Erhalt.
Warum Vielfalt Fleisch braucht
ProSpecieRara schützt genetische Vielfalt – eine Art Lebensversicherung für kommende Generationen. Ohne Nutzung verschwinden viele Rassen. Der Zoo Zürich stellt sich dieser unbequemen Wahrheit: Wer will, dass diese Tiere überleben, muss akzeptieren, dass manche sterben – und gegessen werden.
Zoo Zürich
Zürichbergstrasse 221