Frisuren, Mode, charismatische Unternehmer und dazu eine Tragödie: Das im Juni 2007 im Bürotrakt der ehemaligen Kammfabrik in solothurnischen Mümliswil eröffnete Museum wird geschichtlich Interessierte und Liebhaber schöner Dinge erfreuen. Zu sehen sind in der Fabrik entstandene Produkte wie kunstvoll gearbeitete Schmuckkämme aus Horn, Schildpatt und Zelluloid, Spangen, Reifen und Diademe. Schnauz-, Wimpern- und Läusekämme zeigen die Vielfalt der in Mümliswil hergestellten Luxus- und Gebrauchsartikel und führen auf eindrückliche Weise die Geschicklichkeit der Mümliswiler Kammmacher vor Augen.

Vielfältige Ausstellungsstücke im Kammmuseum

Maschinen und Werkzeuge veranschaulichen Prozesse zur Herstellung von Frisierkämmen. Handwerksvorführungen lassen die die aufwändige Arbeit erahnen, welche für die Gestaltung von Zierkämmen nötig war. Besonders interessant: Eine kleine mobile "Kammacherwerkstatt", die im Museumsatelier aufgebaut werden kann und die einzelnen Arbeitsschritte für Besucher erlebbar machen. Dokumentiert wird die Tradition weiter anhand von Schriftstücken, Fotos und Medien.

Museum mit Coiffeur-Salon im Haarundkamm-Areal

Für jene, die sich vom Ort inspirieren lassen, hält sich auf dem Haarundkamm-Areal origineller Weise ein modern eingerichteter Coiffeur-Salon für Kundschaft bereit. Etwas weniger aussergewöhnlich, aber immer nützlich: Eine Cafeteria ("KämmBar") und ein Museumsshop ergänzen die Ausstellung.

Brand und Bubi-Kopf

Dass das Museum heute ein Museum ist und hier keine Kämme mehr hergestellt werden, liegt nicht nur am verheerenden Brand in der Fabrik vom September 1915. Neue Materialien und vor allem Moden wie der "Bubi-Kopf" machten es der Fabrik der Familie Walter in Mümliswil immer schwerer, sich zu behaupten. An die Kunst des Kammmachens und daran, dass auch auf und am Kopf Mode getragen wird – daran erinnert das in der Schweiz einzigartige Museum Haarundkamm.

Balsthalerstrasse 10

4717 Mümliswil
Webseite:  www.haarundkamm.ch
Telefon:  062 391 29 01
Fax:  062 391 06 22