Beinahe wäre es in Vergessenheit geraten, das Platzgen. Doch seit etwa 10 Jahren erlebt das Spiel eine richtige Renaissance. Dabei ist die Sportart schon seit dem Mittelalter bekannt und wurde in der ganzen Schweiz, in Teilen Österreichs und Deutschlands gespielt. Es gab regionale Formen wie zum Beispiel blättle, stöckle, tötzle, jeu de la quille, giovar a plattas, pletschgere mit verschiedenen Wurfkörpern und anderen Regeln. Heute wird vor allem im Kanton Bern noch "platzget" und es gibt wieder ein einheitliches Regelwerk und Strukturen für Trainings und Wettkämpfe.

Die Platzge und die Schwirre
Die heutigen Platzgen bestehen aus gehärtetem Stahl, wiegen 1 - 3 kg, haben eine dem Ahornblatt ähnliche Form und dürfen max. 18 cm Durchmesser haben. Die Platzgen werden von den Männern über 17 m geworfen, von den Frauen über 11.5 m. Ziel ist ein Stock, die Schwirre, im Zentrum eines hinten erhöhten Lehmkreises von 1.4 m Durchmesser. Berührt die Platzge die Schwirre, ist das Maximum von 100 Punkten erreicht. Pro cm Distanz von der Schwirre erhält der Werfende einen Punkt Abzug.

Wer kann Platzgen?

Die Sportart ist für Alle geeignet, nötig sind Konzentration, Körperbeherrschung und Geduld. Damit das Gefühl für die Wurfdistanz entsteht, braucht es etwas Training. Am meisten Spass macht Platzgen mit Freunden. In Toffen können auch Gäste das Platzgen ausprobieren: ein paar Mal im Jahr wird die urchige Sportart vorgestellt und Interessierte können unter fachlicher Leitung trainieren.