Das Kloster Disentis wurde um das Jahr 720, also vor fast 1300 Jahren gegründet. Beeinflusst von den irisch-schottischen Wandermönchen, war es der Franke Sigisbert, der in der «Desertina» eine Einsiedelei gründete. Er wurde dabei vom Räter Placidus, der später als Märtyrer sterben sollte, unterstützt. Seit der Zeit der beiden Gründungsheiligen ist viel Wasser den Rhein hinunter geflossen, aber das Kloster ist bis heute mit Schule und Seelsorge ein geistiges Zentrum der engeren und weiteren Region geblieben.

Turbulente Zeiten

Das Klostermuseum erzählt aus der bewegten Geschichte des Klosters, welches wegen seiner strategischen Lage am Fusse des Lukmanierpasses einige Male im Zentrum von Auseinandersetzungen war: von der vermutlich ersten Zerstörung durch die Sarazenen um 940, über Hungernot, Pest und Hexenverfolgung im Mittelalter bis hin zu den kriegerischen Wirren nach der Französischen Revolution. Letztere führten im Jahre 1799 zum Klosterbrand, welcher Archiv und Bibliothek zerstörte.

Kristalle und Kapitalhirsch

Im zweiten, naturgeschichtlichen Ausstellungsteil wird einerseits die Geologie der Region, anderseits deren Fauna dem Publikum näher gebracht. Der geologische Querschnitt durch das Gotthard- und Aarmassiv sowie die von einheimischen Strahlern gefundenen Mineralien und Kristalle sind besonders eindrücklich. Die Ausstellung zur einheimischen Fauna, komplett mit kapitalem Platzhirsch und Adler, dem König der Lüfte, versteht sich als Ergänzung zum Bündner Naturmuseum in Chur und zum Nationalpark in Zernez.

Benediktinerabtei Disentis
 

7180 Disentis/mustér