Die Eringer Kühe sind klein, muskulös und kampflustig. Mit ihren kurzen, soliden Hörnern kämpfen sie ganz ohne menschliches Zutun um die Rangordnung innerhalb einer Kuhherde. Die Kühe suchen sich selbst ihre Gegnerinnen aus. Langsam und vorsichtig, nähern sich jeweils zwei Kontrahentinnen einander. Und dann geht’s los, die Köpfe prallen aufeinander, die Hörner kreuzen sich und jede Kuh versucht die andere aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wenn sich die Verliererin abwendet, kriegt sie noch ein paar Hornstösse ins Hinterteil. Verletzt wird in der Regel niemand.

Wer ist die Stärkste im ganzen Land?
Seit 1922 nutzen die Walliser dieses Verhalten und organisieren Volksfeste rund um die Kuhkämpfe. Die Kuh-Königin des Alpaufzugs wird jeweils im Frühjahr gekürt, wenn die Herden für den Alpsommer zusammengezogen werden. Nach den Regionalausscheiden wird das kantonale Finale dann in Aproz abgehalten. Über die Sommermonate finden auf den Alpweiden weitere Kämpfe statt, und im Herbst, nach der Alpabfahrt, wird bei erneuten Kuhkampffesten die Gesamtsiegerin, die Kaiserin sozusagen, ermittelt.

Doping mit Fendant?
Es bestehen Gerüchte, dass einige Bauern versucht hätten, ihre Favoritinnen vor dem Kampf mit Fendant aufzuputschen. Genaues weiss man nicht; die eingeführten Kontrollen sind inzwischen wieder abgeschafft worden. Bei den Bauern und Festbesuchern jedoch ist das Fendant-Doping ohne Zweifel weit verbreitet – Prost!

Webseite:  www.wallis.ch