Ob spiessige Bluse auf Kaffefahrt oder Prêt-à-Porter in Paris: Die Mode hat uns immer wieder Blumen und Gewächse auf Textilien beschert. Blätter, Knospen, Ranken, Blüten und Blumen sind in der Textilgeschichte so erfolgreich und oft anzutreffen wie kaum ein anderes Motiv. Und zwar unabhängig davon, ob sie profane Kostüme, religiöse Textilien, Raumtextilien oder Accessoires zieren. Wie die der Natur abgeguckten Motive dann daherkommen, das ist hingegen eine andere Geschichte. Und genau um die geht es in der neuen Ausstellung "Furor Floralis" des Textilmuseums in St. Gallen.

Mode und Garten
Die unterschiedlichen Modeströmungen liessen und lassen die Natur auf Textilien auf ganz unterschiedliche Art und Weise spriessen. „Facettenreiche Erscheinungsformen floraler Motive auf europäischen Textilien aus fünf Jahrhunderten“ stehen denn auch im Zentrum der Ausstellung, wie das Museum im Hinblick auf die ab dem 26. August zu sehende Schau schreibt. Eine tolle Idee, dass die Ausstellungsmacher dem textilen Furor historische Gartentypen gegenüberstellen. Damit zeigen sie Parallelen beziehungsweise Unterschiede zwischen Gartengestaltung und Textildesign auf.

Alle Arten von Garten
Wer sich also sowohl für die Geschichte von Textilien wie auch derjenigen von Landschaftsarchitektur interessiert, für den wird mit dem Gang ins Textilmuseum ein Traum wahr: Von mittelalterlichen Paradiesgärten ist da die Rede, streng gegliederten Renaissancegärten, barocken Parterres de Broderie, malerischen Landschaftsgärten oder Gärten des 20. Jahrhunderts. Sichtbar gemacht wird das Alles über Grundrisspläne aus dem Schweizer Archiv für Landschaftsarchitektur, Textilien aus den Beständen des Textilmuseums St. Gallen, historische Kostüme aus einer Schweizer Privatsammlung sowie zeitgenössische Kleider namhafter Modedesigner. Wenn das keine blühende Ausstellung erwarten lässt!

Wo: Textilmuseum St. Gallen
Wann: 26.8.2015 bis 1.3.2016, täglich 10 bis 17 Uhr; Öffentliche Führungen: Sonntag, 13.9.15/8.11.15/10.1.15 jeweils 11 Uhr
Preis: Erwachsene CHF 12.- / Kinder bis 18 Jahre frei

"Furor Floralis" wird von einem vielseitigen Rahmenprogramm begleitet. Infos dazu sind auf der Webseite des Museums zu finden